In den nächsten Jahren werden die Messgeräte für Strom durch sogenannte Smart-Meter ersetzt. Diese messen den Strom im Viertelstundentakt. Darüber hinaus lässt sich Geld sparen.
Bis zum Jahr 2032 sollen alle Stromablesegeräte „schlau“ sein. Dann sollen sogenannte Smart-Meter die herkömmlichen Stromzähler in den Wohnungen und Häusern ersetzen. Der stufenweise flächendeckende Einbau läuft seit Anfang 2020. Zunächst sind alle Haushalte und Unternehmen mit einem Verbrauch von jährlich über 6.000 Kilowattstunden betroffen.
Die modernen Messgeräte tragen dazu bei, dass die Stromanbieter sowie die Bewohner genauer wissen, wie viel Energie sie verbrauchen und wann sie Spitzen mit besonders hohen Verbräuchen haben. Die neuen Zähler müssen nicht mehr abgelesen werden, sondern übertragen per Mobilfunknetz oder WLAN die Daten an den Stromanbieter. Und das im Viertelstundentakt.
Dynamische Stromtarife ermöglichen Einsparungen
Verbunden ist die Umrüstung mit dem Ziel, dass Haushalte gezielter Strom verbrauchen, wenn der Tarif günstig ist. Denn die Stromanbieter sind gezwungen, für Smart-Meter-Nutzer einen dynamischen Tarif anzubieten. Profitieren könnten zum Beispiel die Besitzer von E-Autos, wenn sie ihre Wagen über Nacht aufladen, weil dann der Strompreis günstiger als tagsüber oder am frühen Abend ist. Außerdem sollen Smart-Meter zu mehr Transparenz beitragen. Die Kunden sehen über ein Internetportal beziehungsweise eine App wie viel Energie sie gerade verbrauchen und können möglicherweise stromfressende Aktivitäten wie das Einschalten der Waschmaschine verschieben.
Keine Stromnachzahlungen mehr
Auch bei der Vermietung führen Smart-Meter einige Vorteile ins Feld: Weil die Versorger den aktuellen Verbrauch kennen, können sie auf monatliche Abschläge verzichten. Mieterinnen und Mieter müssen zudem nicht mit Nachzahlungen rechnen. Die anteiligen Kosten für „schlaue“ Messgeräte liegen bei maximal 20 Euro pro Jahr und sind vom Gesetzgeber gedeckelt. Sie bleiben im Eigentum des Anbieters. Dieser tauscht die Geräte vermutlich aus, sobald die Eichfrist für die bisherigen analogen Geräte abläuft.
Manche Geräte sind auch fernsteuerbar. Die Betreiber können dann zum Beispiel den Ladevorgang eines E-Autos kurz unterbrechen, weil sie dringend Energie an anderen Stellen benötigen.
Warum eine flexible Stromversorgung wichtiger wird, liegt an der Energiewende. Erneuerbare Energie durch Sonne oder Windkraft ist von der jeweiligen Wetterlage abhängig. Weht starker Wind, kann mehr Energie ins Stromnetz eingespeist werden. Das schlägt sich in niedrigeren Preisen an den Strombörsen nieder, bei denen sich die Stadtwerke eindecken. Mit der neuen Technik könnten diese bei hoher Einspeisung die niedrigeren Preise an ihre Kunden weitergeben. Umgekehrt könnten bei weniger Energiegewinnung und höheren Preisen die Nutzer animiert werden, stromfressende Aktivitäten zu verschieben.